Licht als Hauptakteur bei der internationalen Möbelmesse in Köln


Lichtinstallation
Lichtinstallation

Auch dieses Jahr war der Besuch der Internationalen Möbelmesse sehr interessant. Sie ist wie immer ein Barometer für die aktuellsten Trends die natürlich auch unser Lebensgefühl der Zeit widerspiegeln.

Eines der Top-Themen in diesem Jahr: Licht und nicht nur, weil das jährliche Themenhaus Licht als Hauptakteur darstellt. 


Auch die meisten Möbelproduzenten räumen der Lichtgestaltung in ihren Wohnwelten eine tragende Rolle ein. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man die Trends der letzten Jahre betrachtet. Einerseits ist die Entwicklung von LED-Systemen fortgeschritten und bietet mittlerweile faszinierende Freiheitsgrade sowohl in der filigransten Gestaltung des Leuchtkörpers, wie auch hinsichtlich Intensität und Farbtemperatur des ausgestrahlten Lichts, die allen Ansprüchen von Beleuchtung gerecht werden können. 

Andererseits setzt sich der Trend dunkler Materialien, Farben und strukturierter Oberflächen fort, die geradezu danach rufen, mit kontrastreichem Licht in Szene gesetzt zu werden. Die Materialien für Möbel und Dekoration bekommen durch die neuen Strukturen eine besondere Haptik. Sie vermitteln damit Wärme und eine Rückbesinnung auf Werte und setzten einen Kontrapunkt zu kurzlebigen Trends und der Hektik des Lebens. 

sondern auch weil jedes Möbelstück, das von den Händen eines Menschen geformt wird auch ein Unikat darstellt.  Die Beliebigkeit die in unserer Welt immer mehr zu finden ist braucht einen Gegenpol in unserer Intimsphäre.  Unsere Wohnung ist die Erweiterung unseres Ichs, sie ist Abbild von dem was wir sind, bzw. was uns wichtig ist und dem was uns von anderen unterscheidet.

 

Möbel mit besonderer Haptik
Möbel mit besonderer Haptik

Es ist die Manifestation  der Aufforderung zur Achtsamkeit und der Verbindung zur Natur, eine deutliche Abwendung von den lange dominierenden sterilen und glatten Texturen und Formen. Die Ästhetik des japanischen Wabi Sabi spiegelt sich darin stark wider. Die Japaner sind seit Jahrhunderten Meister im Spiel mit Licht und Schatten, es ist in ihrer traditionellen, aber auch der modernen Architektur eine nie ausser Acht gelassenes Element. Mit in der Regel sparsam, aber gekonnt gesetztem Lichtinseln bei minimaler Grundbeleuchtung, fast Dunkelheit, werden die Oberflächen zum Leben erweckt, die haptische Qualität des Materials herausgearbeitet und die Aufmerksamkeit geführt.

Handwerkskunst erhält nicht nur wegen der Qualität an Bedeutung, 

 


Wir entfernen uns immer schneller von den unpersönlichen, leeren weißen Glaspalästen voller Stahl und Lackflächen. Das Bedürfnis nach Geborgenheit und Rückzug schafft den Wunsch nach leisen Tönen und geschlossenen Wohnräumen.

In dieser Hinsicht ist das Themen-Haus dieses Jahres gut gewählt. Nach außen hin geschlossen öffnet es sich nach innen und birgt im Kern des Hauses eine angedeutete Feuerstelle, um das sich alles dreht. Das Bett ist ein Alkoven, ein Anklang an die Geborgenheit einer Höhle. 


Licht ist dennoch in allen Räumen gegenwärtig und ist durch die skulpturale Form der Leuchtkörper gleichzeitig ein Objekt das eine Geschichte erzählt. Man muss individuell für sich herausfinden, ob diese Mittel ausreichen, in der sonst technisierten und etwas unterkühlten Atmosphäre des Themen-Hauses wärmende Gefühle zu vermitteln, aber diese stilisierte Feuerstelle aus drei rot glimmenden LED-Röhren ist eine Metapher für einen zentralen Wunsch vieler Menschen in unserer Zeit: Die Rückkehr und den Fortschritt zu vereinen.

 

So oder so, die Möbelmesse liefert Inspiration und Nachdenklichkeit!

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