Artikel in der FAZ – Feng Shui am Bau



Dieser Artikel ist mir in der FAZ vom 30.07.2015 aufgefallen. Die Tatsache, dass Feng Shui hinter vorgehaltener Hand auf Großprojekte angewandt wird ist symptomatisch für die Wahrnehmung die in der Öffentlichkeit über dieses Thema vorherrscht. Leider wird Feng Shui häufig mit Esoterik in Verbindung gebracht, obwohl klassisches Feng Shui schon immer eine Erfahrungswissenschaft war. 


Da diese Jahrtausende alte Erfahrungswissenschaft immer schon nur dem chinesischen Kaiserhof gedient hat und Feng Shui im privaten Bau nie Zugang gefunden hat, ranken sich um diese „Geheimwissenschaft“ viele Mythen und Vorurteile. Durch die Kulturrevolution in China wurde Feng Shui als Methode des kaiserlichen Machtsystems verboten und so gelangte durch die Flucht der kaiserlichen Berater diese Wissenschaft über Hongkong in den Westen. Das importierte taoistische Gedankengut traf im Westen auf fruchtbaren Boden und ein findiger Feng Shui Meister in Amerika füllte die Marktlücke mit der Erfindung des Drei-Türen-Baguas und all den „Hilfsmitteln“ die einen ganzen Marktzweig die Esotherikecke bedienen. 

Das authentische klassische Feng Shui hält sich vor allem im Westen immer noch gerne im Verborgenen auf. Es ist ein komplexes und sehr effektives System das in krassem Gegensatz zum New-Age-Feng-Shui steht. Leider hat in der öffentlichen Wahrnehmung nur diese verarmte und vereinfachte Feng-Shui-Variante ihren Eingang gefunden. Bestärkt durch einschlägige Literatur, die es scheinbar jedem möglich macht Feng Shui zu praktizieren. Dadurch gewinnt ein Laie den Eindruck, dass Feng Shui aus Aufräumen, bunten Farbanstrichen und Platzierung von Kristallen besteht. Dass aber mit Hilfe von Feng Shui Stadtteile und große Baukomplexe geplant werden können entzieht sich dem Verständnis der meisten Menschen. Es geht dabei nicht um schöner wohnen sondern um besser leben. Ob man die Kraft des Feng Shui wissenschaftlich beweisen kann ist unerheblich, da es auch ohne daran zu glauben einfach wirkt.

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